Ausgestaltung einer Koordinationsstelle, Weiterentwicklung von edoo.sys und Demokratiebildung (11.07.2024)

    (Harry Wunschel) Um dem Mangel an BBS-Lehrkräften entgegenzuwirken, müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, mehr Interessierte für das BBS-Lehramt zu gewinnen. Eine Idee des vlbs ist die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, die sowohl für die Werbung als auch für die Begleitung der Interessenten für das BBS-Lehramt bis ins Referendariat verantwortlich ist. Damit sollen die bisher auseinanderfallenden Zuständigkeiten in einer Person zusammengefasst werden.

    Die Bildungsminsterin Frau Dr. Hubig hat sich im letzten Gespräch mit dem vlbs dazu sehr aufgeschlossen gezeigt. Nach Aufforderung der Ministerin hat sich der vlbs gerne bereiterklärt, die Aufgabenbereiche für diese Koordinationsstelle näher zu beschreiben.

    Die entstandenen „Überlegungen des vlbs zu einer Koordinationsstelle für BBS-Lehramtsinteressierte und Lehramtsanwärter“ wurden jetzt der Ministerin zugesandt und können auf der vlbs-Homepage heruntergeladen werden. Nach Auffassung des vlbs könnte eine Vollzeitstelle geschaffen werden, welche sich u. a. um die Aufgabenbereiche Werbung/Lehrkräftegewinnung, ganzjährige Verwaltung der Bewerbungen sowie Interessentenberatung kümmert. Als Anforderung werden ausgeprägte kommunikative Kompetenzen und Empathievermögen hervorgehoben.

    Eine Liste mit den Rückmeldungen aus den Schulen zu den Problemen mit edoo.sys ist mittlerweile so lang, dass diese den Rahmen des Tickers sprengen würde. Jedes Schuljahr muss sehr viel Zeit aufgewandt werden, die Statistik zu erstellen. Darüber hinaus werden weitere Schnittstellen zu anderen Programmen schon lange angemahnt.

    Die zuständige Abteilung im Bildungsministerium gibt zwar an, dass die letztjährige Statistikerfassung besser funktionierte als 2022, räumt jedoch auch ein, dass weiterhin viel Kritik aus den Berufsbildenden Schulen (neben den Grundschulen) kommt.

    edoo.sys ist langsam am Ende seines Lebenszyklus. Das Bildungsministerium will deshalb eine europaweite Ausschreibung für ein neues schulartspezifisches Online-Schulverwaltungsprogramm vorbereiten. Das neue SVP soll im Bildungsportal verankert werden und durch eine 2-Faktor-Authorisierung über Smartphone und Browser zugänglich sein. Die strikte Trennung von pädagogischem Netz und Verwaltungsnetz wird damit aufgehoben.

    Jedem Schüler bzw. jeder Schülerin wird mit Beginn der Einschulung eine feste Schüler-ID zugewiesen. Eine digitale Schüleranmeldung soll im Laufe der Zeit integriert werden. Ganz gespannt darf man auf die versprochene Anbindung zu bestehender Software sein.

    Konkreter ist derzeit die Planung für eine „Klassenkasse online“, ein kostenfreies Konto, auf der das gesamte Kollegium beispielsweise für Klassenfahrten zugreifen kann. Weiterhin soll ein sicherer Onlinespeicher für Lehrkräfte im Bildungsportal ermöglicht werden, beispielsweise für Notenlisten, Beurteilungen und Gutachten. Langfristig ist sogar die digitale Ablage von Zeugnissen geplant.

    Übrigens: Die Nutzungsmöglichkeit des Antivirenprogramms GData für Lehrkräfte ist bis August 2026 verlängert worden.

    Voraussichtlich in der letzten Ferienwoche soll eine Handreichung zur Demokratiebildung in die Schulen kommen. Diese soll allgemeine Grundlagen wie den Beutelsbacher Konsens enthalten, aber vor allem zahlreiche Beispiele für die Umsetzung von Demokratiebildung in den verschiedenen Schulformen.

     

    Im Bereich der Fortbildung gibt es eine Kooperation mit der Fridjof-Nansen-Akademie für politische Bildung (Ingelheim). Ab dem nächsten Schuljahr kann die Seminarreihe „Ich. Du. Die Anderen“ zu den Themen Selbstwahrnehmung und Selbstvertrauen, Identität und Kultur, Vorurteile und Respekt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus durchgeführt werden. Die Kosten werden teilweise gefördert, teilweise müssen diese über das C-Budget der Schule getragen werden.

    Zur Stärkung der Demokratiebildung ist ab dem Schuljahr 2026/27 ein verpflichtender schuleigener Demokratietag geplant. Zur Konzepterstellung wird die Nutzung eines zweiten Studientages ermöglicht, insgesamt wird ein Konferenzbeschluss benötigt. Der Demokratietag kann für die verschiedenen Klassen an unterschiedlichen Schultagen durchgeführt werden.

    Fördermittel für die Gedenkstättenarbeit gibt es wieder ab nächstes Jahr, auch mehrtägige Gedenkstättenfahrten werden vom BM gefördert. Beratung bietet die Koordinationsstelle für Gedenk- und Zeitzeugenarbeit beim PL. Wenig bekannt ist, dass alle Studienseminare Umsetzungskonzepte für Demokratiebildung entwickeln, um die künftigen Lehrkräfte auf die wichtige Aufgabe der Demokratiebildung in der Schule professionell vorzubereiten.

    Das Angebot des PL zur Antisemitismusprävention kann unter https://krisen.bildung-rp.de/israel.html abgerufen werden. Geplant ist auch eine engere Zusammenarbeit mit der Bildungsstätte Anne Frank und dem jüdisch-muslimischen Bildungswerk Maimonides in Ingelheim.

    2024 02

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