Notenverzicht, Pandemie-Studie und START-Stiftung (09.01.2023)

    (Harry Wunschel) Während im Rahmen des Landesprojektes „Schule der Zukunft“ über den Verzicht der Notengebung diskutiert wird, machen andere Bundesländer ernst. Die neue grüne Kultusministerin und Vize-Ministerpräsidentin in Niedersachsen, Julia Willie Hamburg, will es den Schulen erleichtern, auf die Benotung der Schülerinnen und Schüler zu verzichten, und verweist auf Berichtszeugnisse oder Zeugnisse mit Prozentzahlen.

    Sie möchte andere Formen der Bewertung erleichtern. Sie betont jedoch: „Über die Umsetzung werden wir mit der Schulpraxis sprechen. Klar ist, dass in den Prüfungsjahrgängen die Noten gebraucht werden.“ Bildungsminister Helmut Holter (Linke) aus Thüringen möchte die Noten in Sport, Musik und Kunst abschaffen, da sie nur ein Talent bewerten und den Spaß an Sport verderben.

    Ihre Meinung zum Thema Notenverzicht interessiert uns. Ihre Beiträge sind willkommen und werden gerne, auch anonym, im vlbs-Newsticker veröffentlicht.

    Weitere Informationen finden Sie hier:

    Obwohl die Bildungsministerien bis heute behaupten, dass die Schulen keine Treiber der Pandemie waren, zeigt eine wissenschaftliche Pandemie-Studie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Universität Köln, dass Lehrkräfte für den Zeitraum Ende 2020/Anfang 2021 in vielen Bundesländern ein höheres Infektionsrisiko als die Allgemeinbevölkerung in der entsprechenden Altersgruppe hatten. Für die Schülerinnen und Schüler konnte gezeigt werden, dass das Infektionsrisiko mit zunehmendem Alter anstieg.

    Erst mit der einsetzenden Maskenpflicht und der erhöhten Impfquote konnte das Infektionsrisiko an Schulen gesenkt werden. Diese Studie ist vor dem Hintergrund der Klageabweisung von Lehrkräften interessant, die ihre Corona-Infektion als Dienstunfall anerkannt bekommen wollen.

    Torben Heinsohn et al.: Infection and transmission risks of COVID-19 in schools and their contribution to population infections in Germany: A retrospective observational study using nationwide and regional health and education agency notification data. PLOS Medicine, 20. Dezember 2022; DOI: 10.1371/journal.pmed.1003913

    Die START-Stiftung bietet jährlich mehr als 180 Schülerstipendien und wird nach Aussage der Stiftung vom Bildungsministerium befürwortet und unterstützt. Mit dem START-Stipendium unterstützt die Hertie-Stiftung motivierte Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte bei der Gestaltung ihrer Bildungsbiografie – für eine demokratische, pluralistische und inklusive Gesellschaft.

    Die schulischen Leistungen der Jugendlichen sind für das dreijährige, außerschulische Bildungs- und Engagement-Programm nicht entscheidend. Was zählt, sind Persönlichkeit und Veränderungswille. Für START können sich interessierte Jugendliche ab 14 Jahre direkt bewerben, wenn sie nach Deutschland zugewandert oder Kind eines zugewanderten Elternteils sind. Neben dem großen Programm werden den Stipendiaten 1.000 € Bildungsgeld pro Jahr ausbezahlt und ein Laptop zur Verfügung gestellt.

    Interessierte Jugendliche können sich ab dem 1. Februar bis zum 28. Februar 2023 auf www.start-campus/bewerbung.de registrieren.

    Für das START Stipendium und die START Academy finden unterschiedliche Bewerbungsprozesse statt, die direkt auf der Bewerbungsplattform erklärt werden.

    Alle weiteren Details zum Online-Bewerbungsverfahren und zum Programm sind ab dem 1. Februar 2023 auf www.start-stiftung.de zu finden.

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